Zu Beginn möchte ich folgende wesentlichen Aspekte aus der Definition des Berufsverbandes ©DBM e.V. anführen, die zusammenfassend den Begriff der Motopädie erläutern:
Der Motopädie liegt ein ganzheitliches Menschenbild zugrunde, welches pädagogische, psychologische, sport- und erziehungswissenschaftliche Inhalte mit medizinischen Erkenntnissen und Methoden verknüpft. International findet der Begriff der Psychomotorik Anerkennung, dessen zentraler Ansatz die Bewegung sowie die wechselseitige Wirkung zwischen dem Körper und der Psyche des Menschen ist.

Welche (Grund-) Prinzipien liegen meiner motopädischen Arbeit zugrunde?

  • Beziehungsarbeit, der offene Dialog mit meinem Gegenüber
  • wertschätzende, offene Grundhaltung
  • Achtsamkeit
  • Echtheit
  • Kongruenz
  • Empathie
  • Individualität
  • selbstbestimmtes Handeln
  • selbstwirksames Handeln
  • Ganzheitlichkeit – Der Mensch als Ganzes steht im Mittelpunkt
  • Ressourcenorientierung
  • Erlebnisorientierung
  • Bedürfnisorientierung
  • Entwicklungsorientierung
  • Partizipation
  • angstfreie, wertfreie Atmosphäre
  • Freiwilligkeit: Raum und Zeit für KANN, nicht MUSS

Grundsätzlich stellt Bewegung einen Hauptbestandteil für die persönliche Entwicklung des Menschen dar. Der Mensch setzt sich über Bewegung mit seinem eigenen Körper und seinem materiellen und sozialen Umfeld auseinander. Dabei sind ganzheitliches Erleben, Wahrnehmen mit allen Sinnen und selbstwirksames Handeln von entscheidender Bedeutung. Positive Selbstwirksamkeitserfahrungen unterstützen den Aufbau eines positiven Selbstkonzeptes und damit die Erweiterung der Handlungsfähigkeit.


Die Bedeutung von Bewegung insbesondere für (Klein-)Kinder:

Kinder

  • können ihrem altersgemäßen, natürlichen Bewegungsdrang in vollem Maße nachkommen
  • erleben Spaß und große Bewegungsfreude
  • machen vielfältige Bewegungs- und Körpererfahrungen und verbessern spielerisch dadurch z.B. Gleichgewicht, Kraft und Koordination sowie ihren Muskeltonus
  • erleben sich selbstwirksam, als Verursacher, als Jemand, der etwas verändern kann
  • entwickeln Selbständigkeit und schließlich ein positives Selbstbild und Selbstkonzept
  • erweitern ihre Handlungskompetenzen, motorisch, kognitiv und sozial-emotional

Welche (Entwicklungs-)Bereiche stehen bei meiner Arbeit im Fokus?

  • Neue Dinge und Wege kennenlernen, entdecken und ausprobieren
  • Bewegungsmotivation schaffen
  • Wahrnehmungsanreize schaffen, sensorische Integration fördern
  • Gleichgewicht und Körperkoordination anregen
  • Haltungs- und Bewegungssteuerung
  • Ausbau von Fein-, Visuo- und Graphomotorik
  • Unterstützung der sozial-emotionalen Entwicklung
  • Interaktion erleben können und dabei Sozialkompetenz fördern
  • Entwicklung von Handlungskompetenzen unterstützen durch Bewegungs- und Handlungsplanung (=Praxie)

Welche Ziele verfolgt meine motopädische (Entwicklungs-)Begleitung?

Der Mensch / Das Kind

  • erfährt, was eine positive Beziehung ist
  • erfährt, dass er/es in seiner Individualität angenommen und wertgeschätzt wird
  • hat Spaß und Freude an Bewegung
  • baut ein positives Selbstbild auf, erlangt dadurch Selbstvertrauen und entwickelt ein positives Selbstkonzept
  • erkennt seine Stärken und Ressourcen, weil er/es eigenständig handeln und eigene Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen machen kann
  • erkennt seine Leistungsgrenzen und erweitert dadurch seine Handlungskompetenzen auf der Grundlage von Selbstwirksamkeit
  • erweitert innerhalb einer Gruppe seine Sozialkompetenzen
  • entwickelt eigene Problemlösestrategien und Handlungsalternativen
  • wird in seinem Autonomiebestreben unterstützt
  • stärkt seine körperlichen, psychischen und psychosozialen Ressourcen und damit seine Fähigkeit, mit belastenden Situationen umgehen zu können (Resilienz)
  • nutzt seine sprachlichen Kompetenzen, um mit anderen in Kontakt zu treten

Motopädie schließt den Fachbereich der Motopädagogik (=Bewegungserziehung) ebenso ein, wie den der Mototherapie (=Behandlung durch Bewegung). So kann die praktische motopädische Arbeit zugleich pädagogisch-präventiv wie auch therapeutisch-rehabilitierend ausgerichtet sein.

Motopädagogik
Die Hauptaufgabe der Motopädagogik ist es, motorischen, perzeptiven (=die Sinneswahrnehmung betreffend) und ebenso sozial-emotionalen Störungen vorzubeugen und Fehlentwicklungen in diesen Bereichen zu vermeiden.

Mototherapie:
Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene, die (Entwicklungs-) Auffälligkeiten in unterschiedlichen Bereichen zeigen, können im Rahmen mototherapeutischer Interventionen unterstützt werden. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die gesamte Persönlichkeit des Menschen und die Ausbildung seines positiven Selbstbildes. Ziel der Behandlung verschiedener Beeinträchtigungen oder Störbilder ist es, den Menschen in sein berufliches oder gesellschaftliches Leben bestmöglich (wieder) einzugliedern.

Angesprochen werden Menschen mit

  • groß-, fein- oder graphomotorischen Auffälligkeiten
  • Störungen in der Bewegungs- oder Gleichgewichtskontrolle, in der Kraftdosierung oder der Tonusregulation
  • verzögerter Sprachentwicklung bei gleichzeitigem Auftreten von senso- oder psychomotorischen Auffälligkeiten
  • mangelnder / fehlender Bewegungs- oder Handlungsplanung sowie deren Durchführung
  • Beeinträchtigung von Empfinden und Erleben der eigenen Körperlichkeit
  • eingeschränkte oder fehlende Bewusstheit des Körperschemas
  • Störungen in den verschiedenen Wahrnehmungsbereichen – vestibulär (=Gleichgewicht), taktil, visuell, akustisch, propriozeptiv (=Tiefensensibilität, aus dem eigenen Körper entstehende Wahrnehmungen)

Diese Menschen zeigen oft gleichzeitig Leistungs-, Lern- oder Verhaltensstörungen wie

  • Hypo- oder Hyperaktivität
  • Konzentrationsstörungen
  • Teilleistungsstörungen (Legasthenie, Dyskalkulie; Lese- und Rechtschreib- oder Rechenschwäche)
  • Leistungsverweigerung und sozialen Rückzug
  • (auto-)aggressive Verhaltensweisen
  • regressive (rückschrittliche) Verhaltensweisen
  • Beeinträchtigungen in der Kommunikation, im Ausdrucksverhalten oder in der Kontaktaufnahme

Alexandra Zinburg

Familienräume
Zentrum für Motopädie und Motogeragogik
Willy-Brandt-Platz 35
53773 Hennef

Tel. / Whatsapp: 01575 1108631

eMail:familienraeume@zinburg.net

https://www.instagram.com/familienraeume/

https://www.facebook.com/praxisfamilienraeume/

Mitglied im Deutschen Berufsverband
der MotopädInnen / MototherapeutInnen – DBM e.V.